Peer-Economy: Noch eine offene Frage.

Titelbild des deutschen Peerconomy-BuchsVor einiger Zeit führten wir hier eine interessante Diskussion über offene Fragen der Peer-Economy. Dabei ist ein Punkt noch nicht zur Sprache gekommen, der mir damals als nicht so wichtig erschien, den ich aber inzwischen als ein zentrales Problem betrachte.

Christian geht davon aus, dass bei der Versteigerung der Aufgaben unattraktive Aufgaben höher und attraktive Aufgaben niedriger bewertet werden. Sein Lieblingsbeispiel sind dabei die Aufgaben „Müll entsorgen“ und „Programmieren“. Ich übernehme dieses Beispiel, weil genau an diesem Beispiel das Problem sehr gut demonstriert werden kann. Ich gehe ausserdem – genau wie Christian – davon aus, dass „Programmieren“ für die meisten Menschen attraktiver ist als „Müll entsorgen“. Allerdings glaube ich nicht, dass daraus direkt folgt, dass „Programmieren“ ein niedrigeres Gewicht in der Aufgabenversteigerung erhalten würde. Warum nicht? Fürs Programmieren braucht man sehr viel mehr Vorwissen und Ausbildung als zur Müllentsorgung. Das heisst nur ein geringer Prozentsatz der Bevölkerung kann bei Programmieraufgaben überhaupt mitsteigern. Bei der Müllentsorgung kann aber im Prinzip fast jeder mitmachen. Also wird das Gewicht des Programmierens lange nicht so viel sinken wie es könnte. Das ist ein ganz ähnlicher Mechanismus weswegen ja auch heute schon Programmieren meist besser bezahlt ist als Müllentsorgen.

Um dieses Problem zu beheben müssten Ausbildungszeiten in irgendeiner Form mit in die Versteigerung eingehen. Wie genau könnte das passieren?

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