Über Uns

Viele Menschen interessieren sich dafür, was in den verschiedenen emanzipatorischen Projekten an Theorien und sozialen Praxen erfunden wird. Gleichzeitig ist es sehr schwer und aufwändig, sich persönlich einen Überblick zu verschaffen. Technische Hilfsmittel helfen hier nur begrenzt. Es ist eher wichtig, dass „Menschen, denen man vertraut“ einem beim Auswählen und Überblicken helfen. Es geht nicht zuletzt auch darum, individuellen Aufwand zu minimieren. Wir wollen euer soziales Hilfsmittel sein — aber kein Projekt

Wir sind vier Leute aus miteinander verwandten Kontexten und haben jeweils eigene Projekte initiiert: Benni (Wiki „Laboratorium“), Christian (Wiki „Freie Gesellschaft“), Stefan („open theory“), Thomas (Wiki „CoForum“). Nicht alles, was in diesen und anderen Projekten läuft, ist interessant. Aber einiges schon: Das will gefunden werden. An verschiedenen Orten weisen wir auf solche spannenden Punkte hin. Diese „Hinweis-Funktion“ wollen wir nun an einem Ort zusammenführen: keimform.de. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Die Vorteile liegen auf der Hand. Es ist nicht mehr vom Zufall abhängig, ob ein Hinweis auf einen verschlungenen Weg zu mir gelangt, weil mich genau dieser Hinweis brennend interessiert. Ich kann mir selbst die Community-Dienstleistung von keimform.de holen. Ich kann dabei entscheiden, von wem ich die Hinweise bekommen möchte, wem ich vertraue. Vertrauen ist der Regulator im Netz.

Unter dem Label keimform.de werden keine eigenen Inhalte erarbeitet. Die Blog-Einträge der unterschiedlichen Blogger/innen sind der Inhalt. Daher die Aussage: keimform.de ist kein Projekt, sondern unter der Adresse keimform.de wird aus persönlicher Sicht über Projekte, Themen und Theorien berichtet. Alle geäußerten Bewertungen und Meinungen sind ausschließlich die Meinung der jeweiligen Bloggerin bzw. des jeweiligen Bloggers. Die dabei erzeugten Texte gehören niemandem, also allen (vgl. Lizenz).

Vier starten, es können mehr werden

Wir starten zu viert mit diesem kollektiven Blog. Das ist Zufall. Wir haben uns getroffen und entschieden: Das machen wir einfach. Wir laden nach und nach weitere Menschen ein, von denen wir denken, dass sie gute Hinweise geben können. Die gemeinsame inhaltliche Basis ist diffus, und sie wird durch den mit unterschiedlichen Bedeutungen aufladbaren Begriff „Keimform“ ganz gut ausgedrückt: Es geht um die Überwindung dieser warenförmigen Gesellschaft, um die Emanzipation der Menschen. Da Neues nicht aus dem Nichts entsteht, suchen wir nach Ansätzen im Jetzt – jenseits von Wert, Markt, Staat. Selbstorganisation und Selbstentfaltung sind für uns zentrale Grundlagen.

Hier hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf. Wir haben unterschiedliche Vorstellungen, welche Denkformen, Theorien und Praxen nützlich sein können. Diese Unterschiedlichkeit drückt sich auch in unseren Projekten aus. Gleichzeitig repräsentieren wir keineswegs das volle mögliche Spektrum an Ideen. Deswegen wollen wir weitere Menschen einladen, deren „Hinweise“ wir für wichtig halten und die andere interessieren könnten.

Konfliktregulation

Wir haben eigentlich keine Lust auf formale Regeln. Gleichzeitig haben wir alle schon erlebt, was es heißt, wenn im Krisenfall erst die Regeln zur Konfliktlösung erdacht werden müssen: Das funktioniert nicht. Daher denken wir jetzt an den Krisenfall. Eine Krise tritt ein, wenn die Blogger/innen – also, die die „drin“ sind und schreiben – sich nicht einigen können: Ob jemand raus oder rein soll, ob ein Beitrag akzeptabel oder nicht ist, ob irgendwas getan oder gelassen werden soll. In diesem Sonderfall ist Handlungsfähigkeit unsere entscheidende Maxime. Außerdem soll das Verfahren einfach und transparent sein. Deswegen setzen wir auf das aus der Freien Software bekannte „Maintainer-Modell“. Im Maintainer-Modell entscheidet im Zweifel der Maintainer – und verantwortet diese Entscheidung.

Regeln

Der Maintainer wird im Konsens (=niemand muss widersprechen) der Blogger/innen ernannt. Er darf nicht der Eigentümer der Domain keimform.de sein. Der Maintainer genießt das Vertrauen der Blogger/innen. Entscheidungsfälle werden diskutiert und in der Regel im Konsens (=niemand muss widersprechen) entschieden. Kommt eine Einigung nicht zustande, entscheidet der Maintainer. Mit einem Drittel der Voten der Blogger/innen kann der Maintainer abgesetzt werden. Wird der Maintainer abgesetzt, muss ein neuer Maintainer im Konsens bestimmt werden. Kann kein Maintainer bestimmt werden, weil ein Konsens nicht zustande kommt, wird das „Nicht-Projekt“ keimform.de aufgelöst. Nachfolge-Blogs können dann gegründet werden – oder auch nicht.

Die Regeln zum Umgang mit inakzeptablen Kommentaren werden auf der Mitmachen-Seite beschrieben.

Fork

Eine Aufteilung des Nicht-Projektes keimform.de in zwei oder mehrere Blogs vergleichbar dem Ursprungsprojekt ist eine Form der Konfliktregulation. So kann eine Gruppe aus dem Ursprungsprojekt austreten, die bisherigen Inhalte duplizieren und einen neuen Blog starten. Eine solche Spaltung wird „Fork“ genannt. Ein Fork ist dazu da, praktisch auszuprobieren, welche Gruppe erfolgreich sein kann. Ein Fork ist nicht erwünscht, denn er teilt Ressourcen auf, und der Nutzen für alle ist zunächst geringer. Ein Fork kann durch Reintegration der austretenden Gruppe und ihrer Texte wieder aufgelöst werden.

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