Vom „Nutzen“ Freier Software

Torvalds himself[Damit ich nicht immer nur rumnoergele hier mal ein begeisterter Beitrag:]

Ihr habt ja sicherlich mitbekommen, dass Linus Torvalds, der sympathische Nerd, dem wir den Linux Kernel verdanken, KDE (und andere Window Manager) lieber mag als Gnome. In der letzten Eskalation des Streits mit den Gnome Entwicklern, die natuerlich darueber sauer sind, dass er seine Autoritaet gegen sie nutzt, hat er mal bewiesen, wie gut er Freie Software versteht.

Folgendes hat sich naemlich zugetragen. Gnome ist stolz auf seine Nutzerfreundlichkeit, die z.T. durch das Verstecken von Konfigurationsoptionen erreicht wird. Linus mag das nicht, es sei gut dass Gnome nutzerfreundlich sei, es sei aber nicht gut, wenn es nur und hauptsaechlich nutzerfreundlich sei. Und: Leute seien tatsaechlich im Stande, neue Dinge zu lernen, wenn man sie nur lasse.

Auf das Angebot eines Gnome Entwicklers, er moege doch erstmal Gnome eine Weile nutzen und dann darueber berichten, hat er nun damit reagiert, eine kleine Verbesserung des Gnome Quellcodes zu schreiben und einzusenden. Die Verbesserung liegt darin, dass eine neue Konfigurationsoption eingefuehrt wird und dass (laut Linus) der Programmcode logischer werde.

Hier liegt Linus‘ Humanismus und die Stringenz in seinem Verstaendnis von Freier Software: „Nutzen“ heisst fuer ihn Selbstermaechtigung zur Teilnahme an der Produktion (if you don’t like it – fix it – Mentalitaet). Und Produktion heisst Ermaechtigung anderer zur Teilhabe, z.B. durch uebersichtlicheren Code. Und Beschraenkungen machen ihn wirklich wuetend:

Here’s a damn big clue: the reason I find GNOME limiting is BECAUSE IT IS. Now the question is, will people take the patches, or will they keep their heads up their arses and claim that configurability is bad, even when it makes things more logical, and code more readable.

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