re:publica08 — Vortrag über Commonismus

Eigentlich hatte ich geplant, meinen Vortrag auf der re:publica08 als Slidecast (Präsentation mit Ton) zu veröffentlichen. Aber leider habe ich die Aufnahme vor Ort versaut, weil ich vergaß, das Aufnahmegerät auf Kompression umzustellen. So lief der Speicher schnell voll, und die Hälfte fehlte 🙁

Ich hoffe nun, dass die re:publica-Organisatoren aus den Live-Streams der Veranstaltung auch noch Downloads erstellen werden. Hier zunächst mal die Präsentation als PDF und ODP.

Die Diskussion der überschaubaren Runde (ca. 15 schätze ich) war sehr rege und interessant. So habe ich glatt eine halbe Stunde (bis 21:30 Uhr!) überzogen, aber fast alle sind geblieben und haben sich das parallele Jeopardy geschenkt. Da es einen konkreten Anlass gab (»Darf man mit Blogs Geld verdienen«), mein Vortrag insgesamt eher grundlegender Natur war, habe ich folgenden Vorschlag für eine Art »Blog-Codex zum Umgang mit Werbung« angehängt (nach Buzzmachine):

  1. Niemand kann einen redaktionellen Beitrag von mir oder meine Meinung kaufen.
  2. Niemand kann eine redaktionelle Fläche kaufen; wenn es um Werbung geht, dann ist sie klar als solche gekennzeichnet.
  3. Niemand soll über die Quellen von irgendetwas auf meinen Seiten im Unklaren sein.
  4. Ich werde meinen geschäftlichen Hintergrund offenlegen, wo immer möglich und notwendig.

Vielleicht ist das ja ein pragmatischer Vorschlag im moralisch aufgeladenen Streit um den Zwang zum Geldverdienen. Uns hier bei keimform.de betrifft das ohnehin nicht, da trotz mancher April-Meldung »Professionalisierung« und »Kommerzialisierung« nicht in Frage kommt.

Die große Podiumsdiskussion zum Thema konnte man übrigens in Bezug auf Selbstreflexion und -kritik ziemlich knicken. Wirklich nur ein »Erfahrungsaustausch« von A-Bloggern, denen der Rest mehr oder weniger am Arsch vorbeigingen. Peinlich fand ich, dass ausgerechnet ein Schweizer, der mit »tabubrecherischem Gestus« auftretend die deutsche Bloggerszene aufforderte, bei der Kommerzialisierung nicht so zögerlich zu sein, der meisten Beifall bekam. Dabei zeigte sich bei einer kurzen Publikumsbefragung, dass nur eine kleine Minderheit mit ihren Blogs Kohle macht oder dies vor hat. Ts.

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